Direkt zum Hauptbereich

Jagd auf Roter Oktober

Bis 2014 übernahmen bereits vier verschiedene Schauspieler die Rolle des CIA-Agenten Jack Ryan. Ähnlich wie beim James-Bond-Franchise wurde der Part über die Jahre hinweg von verschiedenen Schauspielern gespielt, die der Rolle ihren eigenen Stempel aufdrücken wollten. In der ersten Verfilmung übernahm Alec Baldwin, noch in seinen jüngeren Jahren, die Rolle und verhalf dem Film "Jagd auf Roter Oktober" an der Seite von Sean Connery zu großem Erfolg. Mir hat das Werk aber leider überhaupt nicht gefallen...

JAGD AUF ROTER OKTOBER


Kurz vor dem Ende des Kalten Kriegs verschwindet das russische Atom-U-Boot "Roter Oktober" im Nordatlantik spurlos. Bei der CIA ist sofort Alarmstimmung. Ein Boot dieser Größen- und Waffen-ordnung könnte gigantischen Schaden anrichten und in Amerika etliche Menschen töten. CIA-Agent Jack Ryan (Alec Baldwin) wird beauftragt, das U-Boot zu finden und eventuelle Gefahren auszumerzen. Doch der Kapitän des Bootes, Marko Ramius (Sean Connery), hat in Wahrheit ganz andere Pläne...

"Jagd auf Roter Oktober" zählt nicht unbedingt zu den größten, aber dennoch zu den klaren Thriller-Klassikern der Filmgeschichte. Bis heute sind Kritiker und begeistert von dem Werk... eine Begeisterung, die ich nun nach der ersten Sichtung beim besten Willen nicht teilen kann, da ich die wenigen positiven Punkte, die ich daran gefunden habe, locker an einer Hand abzählen kann. Da wäre die namhafte Besetzung zum Beispiel, die einen sehr guten Job macht. Neben einem sehr soliden Sean Connery sticht dabei sogar besonders "Jurassic Park"-Star Sam Neill hervor, der sich mit diesem Auftritt die Tore zu Hollywood öffnete... auch wenn er heutzutage immer seltener in meist kleineren Rollen zu sehen ist. Auch handwerklich ist der Film sicherlich gelungen und die Atmosphäre zu der Zeit des Kalten Krieges, in welcher die ständige Angst vor atomaren Angriffen vorherrschte und die Welt kurz vor ihrer Zerstörung angesichts eines brodelnden Konfliktes der sogenannten Supermächte stand, kann gut eingefangen werden. 
Handlungstechnisch gerät "Jagd auf Roter Oktober" dann aber irgendwie erschreckend dröge und gerade aus heutiger Sicht hat der Film da einfach viel zu wenig zu bieten. Da dreht sich einiges um die große Gefahr, die vom U-Boot Roter Oktober ausgeht und um die wahren Pläne, welcher ihr Kapitän Ramius da ausheckt. Diese werden schon recht früh preisgegeben und somit fällt der entsprechende Konflikt rasch weg. Der Rest besteht aus dem Suchen, Finden und wieder aus den Augen Verlieren des titelgebenden U-Bootes und der Verwirrung angesichts dessen, was die Crew denn nun vorhat. Will sie tatsächlich zu den Amerikanern überlaufen oder ist all das doch als terroristischer Akt geplant? Darüber muss sehr viel diskutiert werden, was den Film mit über zwei Stunden Laufzeit schon früh recht zäh gemacht und angesichts eines deutlichen Minus an Action langweilt man sich hier relativ schnell, da die Geschichte sehr linear ist und keine doppelten Böden aufweist. 
In ihr stolpern blasse Charaktere herum, die keinerlei Entwicklung erfahren und innerhalb der Geschichte zu Stichwortgebern verkommen müssen, da man ihnen kaum Eigenleben zugesteht. Da werden dann zwar schwungvolle Reden gehalten, aber ein Hintergrund ist nicht zu erkennen, im Gesamtbild ist das alles schon ziemlich schwach. Wie das als großartiges Spannungskino benannt werden kann, ist mir völlig schleierhaft, denn im Grunde dreht sich "Jagd auf Roter Oktober" zwei Stunden lang nur im Kreis, ein nicht vorankommendes Rätselraten, dessen Lösung der Zuschauer schon so schnell parat hat, dass das Zuschauen zur Nervenprüfung wird... aber nicht im positiven Sinne. 
Fazit: Der Film dreht sich mit seiner blassen Geschichte solange im Kreis, bis man keine Lust mehr hat und die fähigen Schauspieler müssen, trotz guter Leistungen, mit flachen Figuren leben, denen keine weitere Entwicklung zugestanden wird.

Note: 4-


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eiskalte Engel

Die 90er Jahre waren das absolute Revival für die Teenager-Komödie, wobei so manch ein auch etwas verruchterer Klassiker entstand. Dabei gereichte es zur damaligen Zeit bereits für "American Pie", in welchem es sich zwar weitestgehend nur um Sex dreht, der aber dennoch recht harmlos daherkam, zu einem kleinen Skandal. Die logische Fortführung dessen war schließlich "Eiskalte Engel", wo der Sex nicht nur der Hauptfokus ist, sondern im Grunde den einzigen sinnigen Lebensinhalt der Hauptfiguren darstellt. Das ist dann zwar ziemlich heiß und gerade für einen Film der letzten Dekade, der sich an Teenies richtet, erstaunlich freizügig... aber auch sehr vorhersehbar und irgendwie auch ziemlich doof. EISKALTE ENGEL Für den attraktiven Jungspund Sebastian Valmont (Ryan Philippe) ist die Verführung von naiven, jungen Damen der Mittelpunkt des Lebens. Um dem ganzen einen zusätzlichen Reiz zu verschaffen, sucht er stets neue Herausforderungen und geht schließlich mit se

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr

Holzhammer pur: Filmkritik zu "Cherry - Das Ende aller Unschuld"

Mit achtzehn Jahren ist sich der Student Cherry (Tom Holland) sicher, in seiner Kommilitonin Emily (Ciara Bravo) die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Als diese ihn jedoch eiskalt verlässt, beschließt Cherry in seiner Trauer, sich für die Army zu verpflichten... noch nicht wissend, dass Emily ihre Meinung ändern und zu ihm zurückkehren wird. Doch der Schritt ist bereits getan und Cherry wird für zwei Jahre in den Irak versetzt, um dort für sein Land zu kämpfen. Die Erfahrungen, die er dort macht und die Dinge, die er dort sehen wird, lassen ihn völlig kaputt zurück... und machen schließlich auch die Rückkehr in seine Heimat und sein folgendes Leben zu einem irren Rausch verkommen, der nicht nur ihn selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum zu zerstören droht. Die Brüder Anthony Joe und Russo, die mit dem genialen "Avengers"-Doppel "Infinity War" und "Endgame" zwei der erfolgreichsten und besten Filme unserer Zeit erschufen, holen Tom "Spid