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High School Musical 3: Senior Year

Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit: Nachdem die ersten beiden "High School Musical"-Filme als bloße TV-Werke einen gigantischen Erfolg feierten, war eigentlich klar, dass der unvermeidliche Abschluss der Trilogie auf den großen Kinoleinwänden feiern würde. 2008 ist dies dann geschehen und der finanzielle Erfolg war wie erwartet bombastisch. Dennoch durfte man Zweifel haben, um das ehemals charmante Thema auch gekonnt auf die große Leinwand gerettet werden kann. Leider waren die Zweifel diesbezüglich berechtigt...

HIGH SCHOOL MUSICAL 3: SENIOR YEAR


Der Abschluss steht kurz bevor und Troy (Zac Efron), Gabriella (Vanessa Hudgens) und Co. stecken mit ihren Gedanken bereits mitten in der Zukunft... es scheint so, als würden sich ihre Wege mit dem Ende ihrer Highschool-Zeit trennen. Dennoch wollen die "Wildcats" mit einer letzten Show des Drama-Clubs noch einmal richtig auf den Putz hauen und die Aufregung ist groß, als Ms. Darbus (Alyson Reed) erzählt, dass während der Aufführung ein Stipendium für eine große Universität der Kunst vergeben wird. Sharpay (Ashley Tisdale) versucht natürlich sogleich wieder, auch diese Aufführung an sich zu reißen, um sich das Stipendium zu sichern...

Bereits Teil 2 des Teenie-Musicals sah ja, nach dem Überraschungserfolg des Originals, deutlich filmischer und pompöser aus, leider ging dabei gleichzeitig aber auch jede Menge Charme verloren. Dass "HSM3" nun tatsächlich auf den großen Leinwänden Platz nahm, ließ schlimmes befürchten... dennoch durfte man gespannt sein, wie das altbewährte Team diese Aufgaben lösen würde. Leider schienen sie teilweise dennoch überfordert, denn das Ende der Teenie-Trilogie ist eine kleine Enttäuschung, die nur deswegen nicht so groß ausfällt, weil einen der Abstieg des zweiten Teils bereits ein wenig darauf vorbereitete, Teil 3 ist aber nun noch mal ein kleines Stückchen schwächer. Woran das liegt? Zuerst einmal wohl an der ausufernden Laufzeit, die innerhalb ihrer zwei Stunden einige wirklich deutliche Längen aufweist und die schmalzige Lovestory um Gabriella und Troy in etlichen Szenen langatmig auswalzt, wobei auch jede Menge Kitsch und realitätsferne Liebessprüche dabei sind. Zwar ist es löblich, dass im Gegensatz zu Teil 2 der Fokus von der giggelnden Sharpay ein wenig runtergenommen wird, da dieser nun aber beinahe ausschließlich auf dem glatten Liebespaar liegt, und zwar so deutlich, dass einige sympathische Nebencharaktere leider nur noch sehr kurz zum Zuge kommen, ist aber ebenfalls keine gute Lösung. Im direkten Vergleich gibt es dennoch mit den "stärkeren" Nebenfiguren wie Kelsi, Ryan und Chad einige wirklich gute Szenen und auch ihre Charaktere entwickeln sich gut weiter, wenn auch vorhersehbar. Woran "High School Musical 3" dann aber vollkommen scheitert, das ist seine Songauswahl. Wo der erste Teil vor Ohrwürmern beinahe explodierte und Teil 2 immerhin noch zwei, drei launige Songs vorzuweisen hat, hat "HSM3" nun genau keinen. Der beginnende "Now or Never" ist noch ganz nett, doch was danach kommt ist nicht nur unrhytmisch und hat keinen Drive, es sind schlichtweg keine guten Songs. Sie bleiben nicht im Gedächtnis, die Texte sind langweilig und noch dazu sind sie meistens so übertrieben choreographiert und fotografiert (wohl, um für die Kinos alles noch mal eine Spur größer zu machen), dass man sich schon bald fragt, wo der nette Charme des Originals hin ist... hier ist er jedenfalls kaum mehr zu finden. Gerettet wird dieses Werk dann noch in letzter Minute von einem wirklich schönen und herzerwärmenden Finale, wo alle bekannten Figuren noch einmal zum Zuge kommen sowie von der Leistung der großartigen Alyson Reed, die hier erneut die strenge Mrs. Darbus gibt und darin wie bereits im Original vollkommen glänzt... diesmal auch mit einer wärmeren Seite. Dagegen können Zac Efron, Vanessa Hudgens und Co., trotz gewohnt souveräner Leistungen und schöner Stimmen, nur verlieren. Fazit: Dank eines starken Schlussaktes geht die "HSM"-Reihe doch noch zufriedenstellend zu Ende, zuvor findet man den altbekannten Charme dank schwacher Songs und etlicher Längen aber nur sehr selten wieder.

Note: 4+


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