Direkt zum Hauptbereich

Iron Man 3

Die Erwartungen waren nicht gerade niedrig. Marvel hatte seine erste Kino-Phase mit "Avengers" mit einem gigantischen Knall abgeschlossen, welcher künstlerisch kaum mehr zu überbieten schien... da musste der Beginn der Phase 2 natürlich auch ordentlich Eindruck machen, weswegen man die Eröffnung auch wieder Tony Stark überließ, dem noch immer beliebtesten und bekanntesten des immer größer werdenden Helden-Trios. Sein letzter alleiniger Kinoauftritt geriet mit "Iron Man 2" jedoch ein wenig schwach. Kann der eiserne Mann also nun wieder zu alter Power zurechtfinden, auch ohne dass ihm Thor, Captain America und Co. zur Seite stehen?

IRON MAN 3

Die Ereignisse, welche er als Teil des "Avengers"-Team in New York erlebte, lassen Tony Stark (Robert Downey Jr.) keine Ruhe. Auch seine Freundin Pepper Potts (Gwyneth Paltrow) scheint immer mehr in Gefahr zu schweben, je länger er als "Iron Man" für die Gerechtigkeit kämpft. In diesem Moment macht sich der brutale Terrorist "Mandarin" (Ben Kingsley) bemerkbar, der für mehrere Anschläge in Amerika verantwortlich ist. Als Starks guter Freund und Bodyguard Happy Hogan (Jon Favreau) bei einem dieser Attentate beinahe ums Leben kommt, entschließt sich der weltberühmte Ingenieur zu einem Rachefeldzug. Dabei hat er jedoch nicht mit der gigantischen Macht des Mandarins und seiner Gehilfen gerechnet und steht schon bald alleine und verloren da...

Jon Favreau, der hier immerhin noch als Produzent auftritt und erneut die Rolle von Starks Bodyguard Hogan ausfüllt, räumte den Regiestuhl für Shane Black, welcher Jahre zuvor das Comeback des Robert Downey Jr. mit der heiteren Krimi-Komödie "Kiss Kiss, Bang Bang" ermöglichte. Das bringt auch frischen Wind, der dringend nötig war, nachdem sich Teil 2 bekannterweise in zu vielen Nebengeschichten verhedderte und dabei alles andere als lockerleicht wirkte. Auch "Iron Man 3" kommt anfangs nur recht schwer in Fahrt, die erste halbe Stunde bis zur ersten großen Actionsequenz gerät ein wenig holprig und so ganz wussten die Autoren hier wohl nicht genau, wohin sie mit ihren Figuren wollen. Nach dieser Anfangsphase, in welcher man schon Schlimmeres befürchtet, wird es aber schnell besser. Trotz einiger Längen zwischen den Materialschlachten ist die Geschichte hier erfreulich clever, hält starke Dialoge und grandiose Actionmomente bereit und gibt auch Robert Downey Jr. zum mittlerweile vierten Mal in der Rolle des Tony Stark viele Möglichkeiten zu glänzen... welche er selbstverständlich wieder einmal herrlich nutzt. Zudem beschreitet man auch endlich einige Wege, die erfrischend mutig sind, wozu besonders eine Wendung in der zweiten Hälfte des Films gehört, welche Comic-Fans vor den Kopf stieß, die man so kaum kommen sieht... die aber dennoch so grandios passt, dass es eine wahre Freude ist. Visuell ist "Iron Man 3" ein erwartetes Spektakel, die drei großen Actionszenen sind definitiv das beste, was in den drei Teilen bislang zu sehen war. Besonders das Finale hält einige tolle Momente bereit, wobei natürlich wieder einmal jede Menge kaputtgeht, die Bildgewalt ist groß und die Effekte mittlerweile so gut, dass sie kaum mehr als solche zu erkennen sind. Auch der Soundtrack, der ein neues Titelthema im Gepäck hat, macht mehr Laune und unterstreicht besonders die größeren Szenen wunderbar. Neben Robert Downey Jr., der hier erneut eine wahre Glanzleistung aufs Parkett legt, stecken die anderen Darsteller leider ein wenig zurück. Vor allem Gwyneth Paltrows Pepper Potts ist diesmal fast nur zu bloßer Passivität verdammt und insgesamt doch recht wenig Leinwandzeit abbekommen. Auch Don Cheadle, der erneut an der Seite von Downey Jr. in die Schlacht zieht, darf erst pünktlich zum Finale so richtig mitmischen. Ben Kingsley fällt eine ganz starke Schlüsselrolle zu, Guy Pearce ist als fieser Anzugträger ebenfalls echt gut, während Rebecca Hall leider ein wenig verschenkt wird. Insgesamt geht das so aber alles in Ordnung. Die Trailer versprachen zwar deutlich mehr Epik, aber in dieser Hinsicht wird uns ja oft was vorgemacht. So steckt "Iron Man 3" hinter Teil 1 und den Avengers recht deutlich zurück, ist aber auch ein klares Stück besser als der mittelmäßige zweite Teil. Der Film macht Spaß und läutet die zweite Phase des Marvel Cinematic Universe ziemlich gut ein... das ist doch immerhin was!

Note: 2-

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eiskalte Engel

Die 90er Jahre waren das absolute Revival für die Teenager-Komödie, wobei so manch ein auch etwas verruchterer Klassiker entstand. Dabei gereichte es zur damaligen Zeit bereits für "American Pie", in welchem es sich zwar weitestgehend nur um Sex dreht, der aber dennoch recht harmlos daherkam, zu einem kleinen Skandal. Die logische Fortführung dessen war schließlich "Eiskalte Engel", wo der Sex nicht nur der Hauptfokus ist, sondern im Grunde den einzigen sinnigen Lebensinhalt der Hauptfiguren darstellt. Das ist dann zwar ziemlich heiß und gerade für einen Film der letzten Dekade, der sich an Teenies richtet, erstaunlich freizügig... aber auch sehr vorhersehbar und irgendwie auch ziemlich doof. EISKALTE ENGEL Für den attraktiven Jungspund Sebastian Valmont (Ryan Philippe) ist die Verführung von naiven, jungen Damen der Mittelpunkt des Lebens. Um dem ganzen einen zusätzlichen Reiz zu verschaffen, sucht er stets neue Herausforderungen und geht schließlich mit se

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr

Holzhammer pur: Filmkritik zu "Cherry - Das Ende aller Unschuld"

Mit achtzehn Jahren ist sich der Student Cherry (Tom Holland) sicher, in seiner Kommilitonin Emily (Ciara Bravo) die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Als diese ihn jedoch eiskalt verlässt, beschließt Cherry in seiner Trauer, sich für die Army zu verpflichten... noch nicht wissend, dass Emily ihre Meinung ändern und zu ihm zurückkehren wird. Doch der Schritt ist bereits getan und Cherry wird für zwei Jahre in den Irak versetzt, um dort für sein Land zu kämpfen. Die Erfahrungen, die er dort macht und die Dinge, die er dort sehen wird, lassen ihn völlig kaputt zurück... und machen schließlich auch die Rückkehr in seine Heimat und sein folgendes Leben zu einem irren Rausch verkommen, der nicht nur ihn selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum zu zerstören droht. Die Brüder Anthony Joe und Russo, die mit dem genialen "Avengers"-Doppel "Infinity War" und "Endgame" zwei der erfolgreichsten und besten Filme unserer Zeit erschufen, holen Tom "Spid