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Lara Croft: Tomb Raider

Die Videospielikone schlechthin. Lara Croft hat ganze Generationen geprägt und im Jahr 2013 die Gamer sogar mit einem gelungenen, wenn auch nicht allzu ideenreichen Reboot in Atem gehalten. Da waren die beiden Verfilmungen der Abenteurerin, welche 2001 und 2003 auf wenig Gegenliebe stießen, natürlich schon längst wieder vergessen. Nun habe ich diese mal wieder ausgegraben und nochmal angesehen... viel verbessert hat sich dabei aber nicht.

TOMB RAIDER

Die junge Abenteurerin Lara Croft (Angelina Jolie) ist schon viel herumgekommen, dennoch leidet sie noch immer sehr unter dem frühen Tod ihres Vaters Richard (Jon Voight). Als sie plötzlich eine lange verschollene Botschaft ihres verstorbenen Mentors erhält, führt sie dies auf die Suche nach einem mysteriösen Dreieck, welches einem die Macht verleiht, die Zeit zu beherrschen. Doch auch der hinterlistige Manfred Powell (Iain Glen) und seine Schar an gnadenlosen Killern sind auf der Suche nach dem Artefakt und die beiden Parteien kommen sich dabei mehr als einmal in die Quere...

Videospielverfilmungen haben in der Filmwelt ja nicht zu Unrecht einen recht schlechten Ruf, denn die meisten Werke sind doch schon ziemlich misslungen, wenn man mal von seltenen Beispielen wie dem atmosphärischen "Silent Hill" absieht. Leider fällt auch "Tomb Raider", immerhin die Verfilmung eines der erfolgreichsten Videospieles aller Zeiten, mit Fans rund um den Globus, ziemlich klar in die Kategorie schlecht. Die Story ist vollkommen banane und verwirrt sich in unnötigen Einzelheiten, was den Film am Ende einigermaßen clever wirken lassen soll. Das geht jedoch voll nach hinten los und führt bloß zu tödlicher Langeweile und dem Herbeisehnen der nächsten Actionsequenz. Davon gibt es zwar auch einige zu sehen, doch bis auf wenige Ausnahmen wollen auch diese nicht so recht vom Hocker hauen und bestehen meist nur aus dem ewig gleichen "Lara schießt auf böse Viecher"-Szenario. Zudem sind die Effekte so dermaßen mies und lächerlich, dass man das Ganze eh nicht ernstnehmen kann... schaut man sich dabei den aus dem selben Jahr stammenden "Herr der Ringe" an, ist erkennbar, dass die visuellen Spielereien auch damals sicher nicht auf der Höhe der Zeit waren. Am Ende verschwindet die ohnehin blasse Story mit seinen eigenschaftslosen Charakteren dann komplett in einem nichtigen Fantasy-Quatsch ohne Sinn und Verstand und kommt zu einem kopflosen, plötzlichen Schluss. Immerhin macht Angelina Jolie als Actionheldin eine sehr gute Figur, auch wenn eine solche Rolle sie natürlich vollkommen unterfordert... namhafte Schauspieler wie Daniel Craig, Jon Voight oder Noah Taylor bleiben in den meist sehr kleinen Nebenrollen vollkommen unauffällig, während Iain Glen den langweiligen Bösewicht verkörpert. Dann noch ein einfallsloser Soundtrack hinzu und wir haben eine echte Gurke in der Welt der Gaming-Verfilmungen. Das Ganze tut keinem weh und ist eben ein Blockbuster in Reinkultur... leider aber keiner von den Guten.

Note: 5





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