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Das gibt Ärger

Manchmal kann es doch so einfach sein. Zwei Männer verlieben sich in die selbe Frau und buhlen um sie... schon viele Filme haben diesen Stoff zu großartigen Klassikern geformt, zuletzt spielte natürlich das auch berühmte "Twilight"-Franchise auf unangenehm kitschige Weise mit dieser Handlung. Dass dies aber natürlich auch als romantische Komödie funktionieren kann, ohne zu episch aufzutragen, dürfte vielen von vornherein klar gewesen sein und somit haben wir 2012 dann "Das gibt Ärger" bekommen, der genauso kurzweilig und geradlinig ist, wie er sich anhört.

DAS GIBT ÄRGER

Die beiden CIA-Agenten Tuck (Tom Hardy) und FDR (Chris Pine) sind bereits seit Jahren beste Freunde und scheinen nun auch ihr Glück in der Frauenwelt gefunden haben, haben beide doch ein wunderbares Mädchen kennengelernt. Doch schon bald stellt sich heraus, dass es sich bei dieser um die selbe Person handelt, und zwar um die zwischen den Fronten stehende Lauren Scott (Reese Witherspoon), die nicht erfahren hat, dass die beiden sich kennen und hektisch beide abwechselnd datet, da sie sich nicht für einen von ihnen entscheiden kann. Da Tuck und FDR jedoch beide schon einiges für Lauren übrig haben, kommt ihnen gar nicht in den Sinn, die Frau dem besten Freund zu überlassen... ab jetzt wird dann also auch mit den bösen Mitteln gespielt, welche der Geheimdienst so hergibt.

So weit, so vorhersehbar. Im Grunde definiert sich die komplette Geschichte nur daraus, wie sich Tuck und FDr die ganze Zeit gegenseitig ausstechen, sie für Lauren versuchen madig zu machen, um selbst anschließend bei ihr punkten zu können. Das ist über eine gewisse Strecke, trotz dem Fehlen wirklich origineller oder feinfühliger Gags, recht amüsant, jedoch nach kurzer Zeit aber auch relativ ermüdend, da die mickrige Story vollkommen stillsteht und nur noch ein peinliches Ereignis und ein geplatztes Date an das andere reiht, was für einen Spielfilm dieser Größenordnung schlichtweg nicht ausreicht. Da auch die romantischen Funken hier kaum fliegen und die billig eingeworfenen Tiefen schlicht und einfach kitschig und undurchdacht wirken, ist für Fans der RomCom auch wenig zu holen. Lacher halten sich in Grenzen, Action darf hier sowieso nicht erwartet werden (auch wenn der Trailer das vorgaukelt) und in der Zwischenzeit treten einige böse Längen auf. Das der Film dennoch nicht versagt, ist seinem spielfreudigen Ensemble zuzuschreiben. Reese Witherspoon ist so ulkig wie schon lange nicht mehr, Chris Pine als schmieriger Macho ist schlicht himmlisch und sogar Til Schweiger fällt mit seinen wenigen Dialogzeilen als für die Story eigentlich vollkommen unwichtiger Bösewicht nicht negativ auf. Tom Hardy hat mit der Rollenauswahl ein wenig Pech gehabt, denn obwohl er klar der Sympathisant der Story ist, hat ihm das Skript dann doch die wohl blasseste und stillste Person auf den Leib geschrieben, wobei auch ein starker Mime wie er doch einiegrmaßen farblos zurückbleibt und besonders hinter Kollege Pine zurückstecken muss. Wunderbar agiert auch Chelsea Handler als Laurens beste Freundin Trish, die einen Spruch nach dem anderen abfeuert und der armen Frau zwischen zwei Männern so Tipps zu geben versucht... in einem Film eines anderen Kalibers und mit besseren Autoren hätten aber auch hier sicher mehr Gags gesessen. Nach einem unnötigen und schwach inszenierten Action-Showdown hat man dann schon bald genug, wurde aber immerhin gut unterhalten und hat sich nicht allzu oft gelangweilt, trotz der mickrigen Geschichte und den schalen Gags. Aber manchmal braucht es eben halt gar nicht so viel.

Note: 3-

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